
VersicherungsXpert
Vergleichsportale
richtig nutzen?!


Vergleichsportale: Segen oder Fluch?
Mehr als 1000 Vergleichsportale,
mehr als 4 Mrd. € Umsatz,
mehr als 8000 Mitarbeiter.
Nützlich und unerlässlich, aber nicht objektiv und unabhängig.
Auf die richtige Nutzung kommt es an: bewusst-kritisch.
"Das gilt es bei Onlinevergleichen zu beachten*
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Vergleichsportale listen meist nur die Anbieter auf, die ihnen bei Kauf oder Vertragsabschluss eine Provision zahlen. Vergleichen Sie deshalb Preise und Dienstleistungen auch bei den Anbietern selbst, also Hotels, Fluggesellschaften, Banken, Versicherungen und so weiter.
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Ändern Sie gegebenenfalls das voreingestellte Ranking, indem Sie die Filter anpassen. Beachten Sie, dass ganz oben in der Liste häufig gesponsorte Angebote stehen („Position 0“).
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Portale und Anbieter versuchen immer wieder, Kunden zum Kauf von Zusatzleistungen zu veranlassen. Wählen Sie wirklich nur das, was Sie benötigen oder wünschen.
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Einige Portale geben Angebote erst nach dem Einrichten eines Kundenkontos oder der Angabe von Mailadresse und/oder Telefonnummer heraus. Wägen Sie ab, ob Ihnen das die Sache wert ist.
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Beurteilen Sie Bewertungen, sei es durch die Portalnutzer oder durch das Portal selbst, immer mit der nötigen Skepsis.
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Die Nutzung mehrerer Portale erhöht nicht immer die Objektivität der Resultate, denn oft greifen sie auf die gleiche Datenbasis zurück."
*PC WELT 10/19 - Link mit weiteren Informationen
"Tipps für Verbraucher bei der Nutzung von Vergleichsprotalen*
Allgemeines
Vergleichsportale im Internet können erheblich zur Zeit- und Kostenersparnis bei der Suche nach einer bestimmten Leistung beitragen. Kenntnis und Berücksichtigung der Funktionsweise der Vergleichs-portale helfen Ihnen dabei, effektiv zu suchen und sich richtig zu entscheiden. Wichtige Informationen dazu finden Sie in diesem Bericht.
Bedenken Sie bei der Nutzung von Vergleichsportalen, dass diese privaten Unternehmen gehören, die Gewinn erzielen möchten. Das geschieht bei Vergleichsportalen in erster Linie durch Provisionseinnah-men, die sie im Fall einer erfolgreichen Vermittlung von den Anbietern (Energieversorger, Hotels etc.) erhalten.
Kooperationen und Verflechtungen
Berücksichtigen Sie bei Ihrer Suche, dass nicht alle Portale, die im Internet einen Vergleich darstellen, diesen auch selbständig und unabhängig voneinander erstellt haben. Viele Portale nutzen gemeinsame Datensätze und/oder Vergleichsrechner. Führen Sie daher den Vergleich der gesuchten Leistung auf mehreren, unabhängig voneinander agierenden Portalen durch (s. dazu Übersicht im Anhang) und ver-gleichen Sie deren Ergebnisse
.
Marktabdeckung
Achten Sie auf Informationen des Portals, welche Anbieter tatsächlich in den Vergleich mit einbezogen werden. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Suche vor allem, dass manche Anbieter (Versicherungen, Hotels etc.) gar nicht auf Vergleichsportalen vertreten sind.
Vorauswahl, Position 0 und Ranking
Nutzen Sie bei Ihrem Vergleich die Möglichkeiten, Voreinstellungen der Portale zu verändern, indem Sie beispielsweise Filter anpassen oder eine andere Sortierreihenfolge wählen („Bester Preis zuerst“, „Alle anzeigen“). Verlassen Sie sich nicht alleine auf die erste vom Portal angezeigte Ergebnisliste.
Berücksichtigen Sie, dass die an oberster Stelle angezeigten, farblich markierten Angebote (Position 0) teilweise nicht Teil des Rankings sind, sondern von den Portalen dort häufig auch zu Werbezwecken platziert werden.
Achten Sie beim angezeigten „Gesamtpreis“ oder „Effektivpreis“ einer Leistung darauf, welche Preis-bestandteile darin tatsächlich enthalten sind, welche Bedingungen für einen Cashback o.Ä. zu erfüllen sind und ggfs. auf welchen Vertragszeitraum sich der dargestellte Preis bezieht.
Sonstige Beeinflussungsfaktoren
Lassen Sie sich bei Ihrer Entscheidung nicht von Hinweisen unter Druck setzen, dass ein bestimmtes Angebot nur noch begrenzt verfügbar ist, dass andere Nutzer sich dieses Angebot auch gerade an-schauen oder dass eine Preissteigerung erwartet wird. Häufig beziehen sich diese Hinweise nicht konkret auf Ihre individuelle Suche.
Sofern für die Buchung eines bestimmten Angebots ein Rabatt, Gutschein, Bonus o.Ä. in Aussicht gestellt wird, prüfen Sie gründlich die Voraussetzungen, den Aufwand und die Wahrscheinlichkeit für den tatsächlichen Erhalt dieses Vorteils, bevor Sie diesen in Ihre Entscheidung einbeziehen.
Als „exklusiv“ bezeichnete Angebote eines Vergleichsportals sind häufig in gleicher oder sehr ähnlicher Form auch auf anderen Portalen erhältlich.
Nutzerbewertungen
Achten Sie bei Bewertungen darauf, ob diese tatsächlich nur von echten Kunden des Portals abge-geben werden können und wie viele Bewertungen beispielsweise einer „Weiterempfehlungsquote“ zugrunde liegen. Beachten Sie, dass Bewertungen teilweise nur von solchen Kunden abgegeben werden können, die über das Portal erfolgreich einen Vertrag abgeschlossen haben."
*BUNDESKARTELLAMT 04/19 - Link mit weiteren Informationen
"Preis-Vergleichsportale – sehr beliebt, aber nicht unproblematisch*
Günstigere Konditionen, bessere Leistungen – welche Versicherung bietet mehr? Vergleichsportale im Internet liefern auf diese Fragen eine schnelle Antwort. Aber Vorsicht ist geboten. Unser Tipp: Vergleichen Sie Vergleichsportale!
Reisen und Hotels, Versicherungen, Elektrogeräte, Autos und natürlich Preise – es gibt kaum etwas, das nicht auf Online-Plattformen verglichen werden kann. Eine von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Studie zeigt aber deutlich, welche Probleme auftreten können.
Vergleichsportale auf dem Prüfstand
Vergleichsplattformen und entsprechende Apps sind sehr beliebt. 74 Prozent der europäischen Nutzer haben bereits Erfahrungen mit solchen Plattformen im Internet gemacht, 40 Prozent nutzen sie sogar mindestens einmal pro Monat.
Gut besucht sind vor allem die Vergleichsportale, die von den Suchmaschinen weit oben gelistet sind. Ein zweites wichtiges Auswahlkriterium sind positive Berichte und Reviews von anderen Usern. Das absolut ausschlaggebende Kriterium ist jedoch immer die Möglichkeit, Preise vergleichen zu können.
In der EU gibt es insgesamt 1042 Vergleichstools (910 Websites und 132 Apps) - davon werden 84 Prozent von privaten Anbietern betrieben.
EU-Kommission kritisiert Intransparenz
Von allen untersuchten Vergleichsportalen stellen weniger als die Hälfte Informationen darüber zur Verfügung
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welche Logik hinter den Produkt-Rankings steht,
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woher sie die Daten beziehen und wie oft diese überhaupt aktualisiert werden,
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ob und wenn ja, welche Partnerschaften mit Unternehmen bestehen und
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wie die Finanzierung des Portals aussieht.
Weiterhin haben nur 11 Prozent der Vergleichsportale Kontaktmöglichkeiten angegeben und nur 34 Prozent geben an, wohin man sich im Beschwerdefall wenden kann.
Die Vorteile für Verbraucher
Grundsätzlich sind Vergleichsportale positiv zu bewerten. Sie führen verschiedenste Produkte und Dienstleistungen auf, die miteinander aufgrund unterschiedlicher oder gleicher Produkteigenschaften verglichen werden können. Verbraucherbewertungen oder bereits erfolgte Kaufentscheidungen werden oft schon im Vergleichsprozess berücksichtigt.
Durch Vergleichs- und Bewertungsportale wird der Markt transparenter. Sie erleichtern es dem Verbraucher in dem übergroßen Angebot passende Produkte und Dienstleistungen zu finden. Sie ermöglichen gleichzeitig Unternehmen deren Produkte und Dienstleistungen durch die Meinung Dritter zu verbessern.
Die geschaffene Markttransparenz sowie das Risiko vor Imageverlust und sinkenden Absatzzahlen aufgrund schlechter Kundenbewertungen, wirken sich zweifellos positiv auf die Angebote und damit letztlich auf den Verbraucher aus.
Von user zu user
Jeder user kann das entsprechende Produkt oder die Dienstleistung direkt kommentieren und mit „Noten“ oder „Sternchen“ bewerten. Die aktuelle EU-Studie zeigt, dass immer noch zwei Drittel der user ihren Kauf von der Meinung anderer user abhängig machen.
Auch wenn Online-Bewertungen Verbrauchern zunächst nur zur Orientierung dienen sollen, können sie häufig die Kaufentscheidung beeinflussen.
Werden bei der Kaufentscheidung auch die Meinungen anderer user berücksichtigt, ist jedoch auch Vorsicht geboten. Laut Schätzungen des Bundesverbandes der Verbrauchzentralen werden rund 20 Prozent der Online-Bewertungen im Internet gefälscht oder von Unternehmen erkauft.
Vergleichsportale sind Wirtschaftsunternehmen
Verbraucherschützer warnen vor zu viel Gutgläubigkeit der Nutzer. Die Portale seien keine „gemeinnützigen Einrichtungen“ – denn viele Portale kassieren bei Vertragsabschluss gleich mit. Verbraucher, die den Rankings blind vertrauen, machen sich keine Gedanken darüber, dass solche Portale „Wirtschaftsunternehmen sind, die Geld verdienen wollen“, so der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute. Vielfach haben die Portale Verträge mit den Versicherungen oder Reiseanbietern abgeschlossen, deren Leistungen sie anbieten und kassieren dann bei Vertragsabschluss nicht unerhebliche Provisionen. Da dies die Verbraucher auf den ersten Blick nicht erkennen könnten nimmt das Landgericht München jetzt diese Praxis in einem Musterprozess gegen Check24 unter die Lupe. Nichtsdestotrotz dauert es nach einer Klage und einem Urteil häufig noch lange bis ein Anbieter seine Geschäftspraxis letztlich ändert, denn schon die Zeitverzögerung bedeutet einen Vorteil.
Vorsicht bei Online-Bewertungen
Grundsätzlich können die Nutzer davon profitieren, aber unwahre oder manipulierte Bewertungen führen zu Fehleinschätzungen. Letztlich werden Kaufentscheidungen getroffen, die dem Verbraucher schaden können. Derzeit gibt es für dieses Problem noch keine Lösung, automatisch festzustellen, ob die Rezension oder die Meinung wahr oder doch gefälscht ist. Tatsache ist, dass manipulierte Bewertungen strafbar sind.
Verbraucher sollten daher für das Thema sensibilisiert sein. Beurteilen Sie die Bewertungen kritisch, vor allem bei zu viel Lob auf Produkte und Dienstleistungen - kritische Nutzermeinungen geben oft eher die Wahrheit wieder. Verlassen Sie sich nicht auf einen Anbieter, sondern nutzen Sie mehrere Vergleichsportale. Vergleichen Sie die Vergleichsportale – ist die Devise.
Achten Sie besonders auf Kundenmeinungen oder Kommentare, die gesponsert bzw. gekauft sind; diese müssen auch als solche gekennzeichnet sein.
Seien Sie kritisch auch auf sozialen Netzwerken
Für die meisten Verbraucher ist es heute eine Selbstverständlichkeit, sich auch auf Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter umzusehen. Unternehmen bewerben auf ihren Facebook-Seiten ihre Produkte und Dienstleistungen. Hier kann die Anzahl der „Fans“ auf Facebook oder die Anzahl der „Follower“ auf Twitter bereits Vertrauen wecken. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Dubiose Firmen nutzen die Möglichkeit „Fans“ oder „Follower“ zu kaufen. Damit ist zwar die Anzahl der „Fans“ hoch auf der Unternehmensseite, aber nicht unbedingt die Qualität der angebotenen Produkte.
Links: Quelle: Europäisches Verbraucherzentrum Österreich: Vergleichsportale auf dem Prüfstand
Quelle: "Die Welt": Kann man Preisvergleichs-Portalen wirklich trauen? "
*Hess. Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 01/20 - Link mit weiteren Informationen
"Preisvergleichsportal*
Ein Preisvergleichsportal ist eine Website, auf der Verbraucher zu einem gesuchten Produkt mehrere Onlineshops auf einer Seite finden, um einen Angebotsvergleich vornehmen zu können.
Inhaltsverzeichnis
1 Einteilung
2 Technologie
3 Mobile Apps
4 Kritik in Deutschland
5 Einzelnachweise
6 Weblinks
Einteilung
Im Unterschied zu Preisagenturen arbeiten Internet-Preisvergleiche für den Online-Nutzer meist kostenlos. Vergleichsportale, die Preise von Produkten vergleichen wie z. B. Idealo, finanzieren sich i. d. R. durch Weiterleitungsentgelte wie Pay per Click, Pay per Sale und Pay per Lead. Vergleichsportale, die Tarife für Vertragsstrukturen des alltäglichen Lebens wie z. B. für Strom, Gas, Telefon, Internet oder Versicherungen vergleichen, sowie Hotelvergleichsportale finanzieren sich hauptsächlich durch Provisionen, die sie bei erfolgreicher Vermittlung vom Anbieter erhalten. Preisvergleichsportale gibt es seit den 1990er Jahren. Insbesondere im Reisebereich gibt es darüber hinaus seit Mitte der 2000er Metasuchmaschinen, die die Ergebnisse verschiedener Preisvergleichsportale vergleichen. Diese finanzieren sich überwiegend durch Weiterleitungsentgelte.[1] Inzwischen wurden einige Preisvergleichsportale zu Bewertungsportalen weiter entwickelt, die neben dem reinen Preisvergleich ein dem Nutzerprofil entsprechendes Ranking der Online-Shops, die Lieferfähigkeit, Nutzermeinungen und Testberichte zur Qualität, ökologische Nachhaltigkeit und Sicherheit abbilden.
Neben allgemeinen Preisvergleichen, die Produkte einer Vielzahl von unterschiedlichen Produktkategorien vergleichen, gibt es auch spezialisierte Preisvergleichsportale, die jeweils nur Anbieter eines Marktsegments wie Computer, Elektronik oder Medikamente vergleichen und dafür dann oft weitergehende spezielle Parameter zum Vergleich heranziehen.
Während sich Preisvergleiche meist auf Artikel in Online-Shops beziehen, vergleichen sogenannte Produktsuchmaschinen die Angebote stationärer Einzelhändler. Dieser Kanal wird immer häufiger von Filialisten als zusätzlicher Reichweitenkanal neben der Prospektverteilung genutzt.
Von den über 1000 Preisvergleichsportalen in Deutschland sind die meisten sogenannte „White-Label-Preisvergleichsportale“, d. h. sie greifen auf die Datenbasis und evtl. auch den Sortieralgorithmus eines anderen Vergleichsportals zu.[2] Diese White-Label-Preisvergleichsportale werden gerne innerhalb von Portalwebsites mit großer Community eingesetzt. Die Zahl der Portale mit eigener Datenbasis und eigenem Sortieralgorithmus ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, einige wenige Anbieter sind dafür inzwischen sehr groß, so z. B. Booking beim Vergleich von Hotels, Check 24 beim Vergleich von Versicherungen und Verivox beim Vergleich von Strom- und Gastarifen.[3]
Technologie
Eine Möglichkeit um Preisinformationen zu sammeln ist, diese direkt vom Händler einzulesen. Diese werden dann mit der Datenbank des Vergleichsdienstes abgeglichen. Der Abgleich benötigt einen Mix aus Informationsextraktion, Fuzzylogik sowie menschlichem Urteilsvermögen zur Zuordnung.
Ein alternativer Ansatz sind Webcrawler, welche die Preisinformation direkt beim Anbieter suchen und in eine Datenbank einspeisen. Damit können auch Daten gegen den Willen des Händlers abgeholt werden. Oft wird auch eine Kombination dieser Methoden verwendet.
Vergleichsportale mit großer Reichweite werden mittlerweile im Rahmen von Suchmaschinenmarketing-Aktivitäten automatisiert mit Produktinformationen versorgt.[4] Dabei kommen Tools (sogenannte Feed-Engines) zum Einsatz, welche Produktdaten aus Webshops auslesen und versenden.[5] Unterschiedliche Preisvergleichsportale stellen dabei unterschiedliche Anforderungen an die Datensätze, wodurch der Aufwand entsteht, die Daten vor dem Versenden jeweils entsprechend zu strukturieren.[6]
Mobile Apps
Die Verbreitung von Apps hat mit dem Aufkommen von neueren Smartphones stark zugenommen. Grundsätzlich helfen einfach und schnell zu bedienende Apps dem Durchbruch, da der Kunde wenig gewillt ist viele Informationen einzutippen. Darum verwenden die jüngsten Preisvergleichsprodukte Mobile-Tagging. Dabei wird die Kamera genutzt, um die Bildinformationen einzulesen.
Kritik in Deutschland
Vergleichsportale positionieren sich selbst als neutrale Instanz und wecken beim Verbraucher die Erwartung, dass die Informationen auf der Plattform dieser Positionierung entsprechen. Da die Bewertungen auf Kaufentscheidungen Einfluss nehmen können, besteht auch ein potentieller Manipulationsanreiz, denn zahlende Kunden der Portale sind Händler und Geschäftstreibende. Die Erfahrungen zeigen, dass sich auf einigen Portalen sowohl authentische als auch manipulierte Bewertungen und Rezensionen befinden[7]. Dabei werden manipulative Designs mit dem Einsatz von Zufallsgeneratoren verwendet, sogenannte Dark Pattern, mit dem Ziel Verbraucher in die Irre zu führen.[8] Für die Verbraucher ist das Geschäftsmodell der Portale in der Regel nicht erkennbar. Das Bundeskartellamt hat deshalb von Oktober 2017 bis April 2019 eine verbraucherrechtliche Sektoruntersuchung zu Vergleichsportalen durchgeführt, um den Verdacht von Verbraucherrechtsverstößen in dem Wirtschaftszweig zu prüfen. Dazu wurden 150 Vergleichsportale aus den Dienstleistungsbereichen Reisen, Energie, Versicherungen, Telekommunikation und Finanzen befragt und 36 näher untersucht. Der Verdacht auf Verbraucherrechtsverstöße hat sich dabei in einigen Punkten erhärtet. Nach den Erkenntnissen des Bundeskartellamtes[9] können vor allem folgende Verhaltensweisen die Verbraucher in die Irre führen:
Provisionszahlungen der Anbieter haben im Hotelbereich Einfluss auf die vom Vergleichsportal voreingestellte Ergebnisdarstellung. Höhere Provisionszahlungen können unter Umständen die Position im Ranking mitbestimmen.
Vergleichsportale in den Bereichen Hotel und Versicherung berücksichtigen teilweise nur weniger als 50 Prozent der Marktangebote. Für den Verbraucher ist nicht ersichtlich, welche Anbieter nicht dargestellt werden.
Viele Vergleichsportale arbeiten mit Hinweisen auf angeblich begrenzte Verfügbarkeiten, praktisch kaum realisierte Vorteile oder vermeintliche Exclusivangebote.
Zahlreiche Vergleichsportale erstellen keinen eigenständigen Vergleich, sondern greifen auf Datensätze anderer Portale zurück.
Die Verbraucher werden über die Praktiken der Vergleichsportale häufig nicht ausreichend informiert.
Auf EU-Ebene wird unter der Bezeichnung "New Deal for Consumers" über eine rechtlich bindende Regelung verhandelt, die unter anderem vorsieht, eine Offenlegung von Rankingkriterien festzuschreiben.([10])
Die Verbraucherzentrale (VZBV) hat angesichts der Insolvenzen von Teldafax, Flexstrom und BEV die Bundesregierung aufgefordert, die Verantwortung der Vergleichsportale gegenüber Verbrauchern und Anbietern umfassend zu definieren. Im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz wird (Stand Februar 2019) geprüft, ob die Bundesnetzagentur in ihrer Aufsichtsfunktion gestärkt werden kann.[11] Im Rahmen einer Studie hat das Bundesministerium definiert, wie der Verbraucherschutz verbessert werden kann.